Elf Mitarbeiter der Schunk Group haben in Heuchelheim die Nachqualifizierung zur Fachkraft für Lagerlogistik erfolgreich abgeschlossen. Die meisten von ihnen arbeiten jetzt im neuen Versandgebäude, das seit Januar in Betrieb ist.
„505 Tage lang haben die für die Nachqualifizierung gelernt, jeden Dienstag und Donnerstag nach Feierabend – das ist schon anstrengend und verdient Respekt!“ So fasst Kurt Weisz seine Erfahrungen aus der Nachqualifizierung zur Fachkraft für Lagerlogistik bei Schunk in Heuchelheim zusammen. Als Seminarleiter hat Weisz die elf angehenden Logistiker unterrichtet und sie auf dem Weg zum Erwerb des Facharbeiterbriefes unterstützt. Denn alle elf waren bislang in der Schunk Group in der Logistik tätig – neun am Standort Heuchelheim, zwei am Standort Reiskirchen. Sie hatten aber keine formelle Ausbildung für diese Tätigkeit.
Einer von ihnen ist Kai Schomber. Der 38-Jährige aus Dutenhofen hat die Chance ergriffen. Eineinhalb Jahre lang hat Schomber die Schulbank gedrückt und betriebsintern eine Ausbildung zum Logistiker gemacht. „Bei mir hat es ein halbes Jahr gedauert, bis ich wieder richtig im Lernen drin war – das hatte ich ja seit meiner Schulzeit nicht mehr gemacht“, erinnert sich Schomber. „Aber wir hatten einen sehr guten Dozenten und eine super Unterstützung durch die Lehrwerkstatt und die Ausbilder von Schunk.“
Schunk qualifiziert Mitarbeiter erfolgreich nach
Praktisch erfahrenen Mitarbeitern aus der Logistik wollte die Schunk Group mit der Nachqualifizierung die Möglichkeit geben, ihre Kenntnisse theoretisch zu untermauern und mit dem Facharbeiterbrief als Lagerlogistiker auch nachweisen zu können. „Schunk legt traditionell viel Wert auf Arbeitnehmerorientierung“, betont Personalleiter Steffen Friedrich. „Deshalb setzen wir uns auch für die Nachqualifizierung ein.“ Gemeinsam mit dem Betriebsrat und dem Projektpartner ZAUG (Zentrum Arbeit und Umwelt - Gießener gemeinnützige Berufsbildungsgesellschaft mbH), und deren Netzwerk Nachqualifizierung sowie dem ibs – Institut für Berufs- & Sozialpädagogik e.V. wurde das Ausbildungsprogramm auf die Beine gestellt. Unterstützt wurde das Projekt durch den Qualifizierungsscheck der hessischen Landesinitiative ProAbschluss. Für Schunk ist es bereits die vierte Nachqualifizierung: Neben den Logistikern wurden bereits in zwei weiteren Maßnahmen Maschinen- und Anlagenführer weitergebildet, in einer vierten Maßnahme Industriemechaniker.
Im neuen Versandgebäude Kenntnisse anwenden
Die meisten Teilnehmer haben nach der Nachqualifizierung neben ihrem Facharbeiterbrief auch ein neues Arbeitsumfeld erhalten: Sie arbeiten jetzt im neuen Versandgebäude am Standort Heuchelheim. Hier hat Schunk mit einer Investition von rund 10 Millionen Euro die gesamte Logistik der Karbonfertigung am Standort gebündelt. Auch Kai Schomber ist in dem 50 mal 40 Meter Grundfläche messenden Gebäude tätig. Auf drei Stockwerken im Verwaltungsbereich und zwei Etagen im Lager bietet die Halle fast 4.000 Quadratmeter Nutzfläche und kann bis zu 1.600 Europaletten und 11.500 Lagerboxen aufnehmen. Bis zu 30 LKWs werden an den drei Laderampen täglich abgefertigt.
Gegenüber dem vorher am Standort genutzten Versandgebäude hat sich Einiges geändert: Dank einer neuen Software ist die Steuerung nahezu komplett papierlos, einzelne Aufträge lassen sich zusammenführen, die Bestände sind jederzeit transparent. Modernste Förder- und Lagertechnik kommt zum Einsatz und erleichtert zusammen mit der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung den Beschäftigten ihre Arbeit. Und trotz all der Neuerungen wird auch noch Energie gespart. Seit Januar ist das neue Versandgebäude in Betrieb – und bietet den Teilnehmern der Nachqualifizierung sogleich Gelegenheit, ihre neuen Kenntnisse anzuwenden. Das merkt auch Logistikleiter Thomas Stipp: „Die Mitarbeiter haben jetzt ein ganz anderes Verständnis von ihrer Arbeit und gehen ihre Tätigkeiten viel umfassender an.“