So ein Anblick bietet sich einem selten: Christine Bauer und ihr Team stehen mitten in einem 20 Meter langen Darmmodell. Dort informieren sich die Zentralbereichsleiterin Einkauf und ihre Mitarbeiter nicht nur über den Aufbau und die Funktion dieses wichtigen Organs, sondern auch über seine möglichen Krankheiten. Das Darmmodell der Felix Burda Stiftung ist das Kernstück des Aktionstages Darmgesundheit der Schunk Group.
Im Wortsinne Schritt für Schritt lässt sich in dem begehbaren Schlauch verstehen, wie es zu einer Erkrankung des Darmes kommt und wie daraus Krebs entstehen kann. Vorsorge gegen Darmkrebs ist ein wichtiges Thema, über das viele nicht gerne sprechen, sagt Nadja Gabriel vom Familien- und Gesundheitsservice von Schunk. Für manche ist das noch ein richtiges Tabu. Wir wollen daher einen Anlass geben, sich damit auseinanderzusetzen. Daher hat die Schunk Group an den Standorten Heuchelheim und Wettenberg Europas größtes Darmmodell aufgebaut.
Darmkrebs ist die einzige Krebserkrankung, die sich durch Vorsorge bei den meisten Menschen zu nahezu 100 Prozent verhindern beziehungsweise erfolgreich bekämpfen lässt, erläutert Gabriel. Voraussetzung sei allerdings, dass die Erkrankung rechtzeitig erkannt wird, etwa durch eine Vorsorgeuntersuchung. Das müsse nicht sofort eine Darmspiegelung sein, so Gabriel weiter. Ein erster Schritt zur Krebsfrüherkennung sei auch ein Stuhltest, der durch verstecktes Blut Hinweise gibt, ob sich im Darm bereits Polypen gebildet haben, aus denen Krebs entstehen könne. Auf dem Aktionstag erhielten die Mitarbeiter dazu eine ärztliche Beratung und die Gelegenheit zu einer kostenlosen Krebsfrüherkennung. Außerdem informierte die Betriebsärztin die Mitarbeiter mit Vorträgen zum Thema Vorbeugung, zusätzlich gab es eine Ernährungsberatung zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten, entzündlichen Darmerkrankungen und Reizdarm.
Aktive Gesundheitsfürsorge
Die Schunk Group nimmt die Gesundheit ihrer Mitarbeiter ernst. Deshalb haben wir diese Aktion ins Leben gerufen. Zum einen, um das Thema ins Blickfeld zu rücken, zum anderen, um unseren Mitarbeitern konkrete erste Vorsorge- und Hilfsangebote zu geben, sagt Steffen Friedrich, Personalleiter des Technologieunternehmens mit Sitz in Heuchelheim. Partner der Aktion ist die DAK. Mit Schunk kooperieren wir schon seit vielen Jahren beim Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement, etwa durch einen Lauf- und Fitnesskurs, den wir gemeinsam veranstalten, erklärt Ottmar Hönig, Leiter des Gießener Servicezentrums der DAK-Gesundheit Krankenkasse, die auch das Darmmodell gestellt hat. Mit dem Aktionstag ,rundum darmgesund wollen wir einfach den Leuten einen Anlass geben, über das Thema Darmgesundheit nachzudenken und an die Vorsorgeuntersuchungen erinnern.
Vorsorge ist das A und O
Vorsorge ist das Allerwichtigste, unterstreicht auch Heidrun Schulte von der Deutschen Ilco. Schulte ist selbst Betroffene und engagiert sich daher in der Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Darmkrebs und Trägern eines künstlichen Darmausgangs. Die medizinischen Methoden haben sich in den letzten Jahren immer weiter verbessert. Vor einer Darmspiegelung braucht heute niemand mehr Angst zu haben.
Anschaulich vermittelt
Angst macht das Darmmodell sicher nicht, eher schon neugierig. Wie Darmkrebs entsteht, und mit welch relativ einfachen Mitteln er erkannt und erfolgreich bekämpft werden kann, das haben nun auch Christine Bauer und ihr Team erfahren. Dieses Modell macht die Zusammenhänge und den Krankheitsverlauf von Darmkrebs wirklich sehr anschaulich, und ganz ohne erhobenen Zeigefinger, so Bauer. Mit hat die Aktion gut gefallen.